Bereits seit Monaten packten die drei Mönche mit einem guten Dutzend freiwilliger Helfer unzählige Spenden in Kartons und beschrifteten diese. Insgesamt 30 Tonnen Hilfsgüter wurden Ende Juni nach Kamerun und Peru geschickt. Die Abtei betreut dort mehrere Projekte und sammelte seit einem Jahr Kleidung, Lebensmittel, aber auch Medikamente und medizinische Geräte. So fanden sich noch vor kurzem auf den Etagen des Klosters unter anderem zwei Brutkästen, Röntgen- und Ultraschallgeräte sowie rund 50 Nähmaschinen.
Über letztere freute sich besonders Inge Koczmajewski. Die Rentnerin gibt in Kamerun Nähkurse, damit Frauen dort auf diese Weise Geld verdienen können. Im August flog die gelernte Schneidermeisterin selbst an die Westküste Afrikas, um die Verteilung der Hilfsgüter zu überwachen. «In manchen Gegenden ist die Stromversorgung schlecht, dahin kommen die manuellen Geräte», erklärt Koczmajewski.
Aber auch Kuscheltiere, ein Dreirad und Rollkragenpullis gilt es zu verteilen. «Die Kinder in den von uns betreuten Tagesstätten freuen sich riesig, wenn sie Spielsachen bekommen», weiß die Rentnerin. Rund 200000 Menschen sollen mit den Hilfsgütern in Kamerun versorgt werden. Dazu müssen genaue Listen verfasst und ca. 8000 Euro für den Transport des Containers gezahlt werden. Am 22. Juni wurde der Kamerun-Container in Leinau gepackt und auf die lange Reise nach Afrika geschickt. Neben den verschiedenen Hilfsprojekten in Kamerun gibt es dort auch zwei Klöster - die der Abtei St. Severin unterstehen - welche auch für die Verteilung zuständig sind.
Schon eine Woche später, am 29.06.2009 wurde ein zweiter Großcontainer in Leinau beladen, diesmal für Peru. Mit den Mönchen vom Leinauer Kloster - die seit 2002 die deutsche Trägerschaft für das Peruhilfswerk Santa Rosa innehaben - wurde es wieder möglich. Die Abtei Sankt Severin in Leinau hat sich wieder als zentraler Organisations-, Verpackungs- und Vorbereitungsort allseits optimal bewährt. Auch heuer erhielt das Peruhilfsprojekt wieder Geldspenden und Sachspenden, womit ein zu 100 % beladener Großcontainer über Hamburg nach Peru verschickt werden konnte. Jedes Teil wird in der Wüstensiedlung in und um Santa Rosa (bei Lima) oder einer der bedürftigen Hochlandgemeinden in den Anden seinen Abnehmer finden. Die Leitung in Peru - die Kaufbeurerin Irmtraud Hertlein - und das peruanische Helferteam haben inzwischen so viel Erfahrung gesammelt, dass die Verteilung der Hilfsgüter in jeder Hinsicht optimal erfolgen kann. Die Betreuungseinrichtungen des Hilfsprojekts Santa Rosa - ob Klinik, Kindertagesstätte, Nähstuben oder Armenküchen - sind längst fester Bestandteil der Ortschaft Santa Rosa bei Lima. Mit dieser großen Leistung ist auch bewiesen, dass die Transportkosten von insgesamt etwa 8500,- Euro jede Hilfsgütersendung rechtfertigen, da rund das zehnfache der Kosten zur Verteilung kommt. Allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Deutschland (darunter auch die Mönche von Sankt Severin) und in Peru sei hiermit wieder sehr herzlich gedankt, ebenso ein herzliches "Vergelt's Gott" für alle Geld- und Sachspenden.
Bildunterschrift Kameruncontainer: An zwei Tagen wurde der Kameruncontainer mit Hilfsgütern beladen von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, darunter auch die Mönche vom Leinauer Kloster, und Inge Koczmajewski. Hier am Samstag Abend, am Montag wurde der Container dann noch bis unter die Decke vollgestopft.